Burkina Faso, Bobo-Dioulasso
Dorcas center
Mit diesem Projekt hat unsere Arbeit 2007 begonnen. Das Ausbildungszentrum für Frauen wurde von Elisabeth Oubda 2001 begründet und wird von ihr bis heute mit großer Hingabe geleitet. Den jungen Frauen, die aus sehr armen Familien kommen, wird so die Chance auf eine qualifizierte Berufsausbildung als Schneiderin oder Friseurin gegeben.
die Mädels
Kommen aus sehr armen Familien und hätten sonst keine Chance auf eine Ausbildung. Sie kommen aus ganz Burkina Faso, denn das Zentrum hat mittlerweile landesweit einen guten Ruf.
Partner organisation
Moise und Elisabeth Oubda gründeten 2001 den Verein Association Dorcas de Lafiabougou in Bobo Dioulasso in Burkina Faso.
Lamouda Ouattare
kommt aus dem kleinen Dorf
namens Farakouba. 2010 absolvierte sie als Jahrgangsbeste mit Bravour ihre Ausbildung zur Schneiderin. Sie baute sich ein kleines Atelier auf und unterrichtet heute selbst fünf Mädchen. Ihre Arbeit ist so erfolgreich, dass sie mittlerweile drei Nähmaschinen besitzt. Die
geschenkte Nähmaschine aus Deutschland funktioniert immer noch bestens.
„Manchmal arbeite ich ganze Nächte durch, damit ich die Aufträge meiner Kunden fertigstellen kann. Gerade vor Weihnachten habe ich immer sehr viel zu tun!“, erzählt die fröhliche junge Frau.
Mit ihrem Einkommen kann sie ihre Familie und die neun Geschwister unterstützen. Lamouda möchte sich von ihrem Gewinn eine Stickmaschine kaufen, um ihr Angebot zu erweitern und ihre Ergebnisse zu optimieren.
Entstehung
Schon seit über 20 Jahren bildet Elisabeth Oubda Mädchen zur Schneiderin in Bobo Dioulasso aus. Für sie ist es eine Lebensaufgabe, besonders benachteiligten Mädchen und Kindern zu helfen. Am Anfang waren es wenige Mädchen, denen sie das Schneiderhandwerk lernte. Aber ihre Arbeit wuchs stetig und die Veränderungen, die sie bei den Mädchen sehen konnte, ermutigten sie dazu, weiter zu machen. 2001 gründeten Elisabeth und ihr Mann Moise Oubda den Verein „L‘Association Dorcas de Lafiabougou“ und das Dorcas-Center.
Heute lernen über 210 Mädchen am Dorcas-Center in einer dreijährigen Ausbildung das Handwerk. 2009 konnte das Wohnheim mit 100 Plätzen eingeweiht werden.
Mädchen in Ausbildung
Patenschaften
Paten gesucht
Die jungen Frauen
- lernen Lesen, Schreiben und Rechnen, Französisch, denn viele waren nie in der Schule
- lernen die Grundlagen über Hygiene und Krankheitsvorbeugung, Aids und Familienplanung
- erhalten täglich zwei Mahlzeiten
- erhalten nach den bestandenen Prüfungen zur Abschlussfeier eine Nähmaschine/Friseur-gundausstattung geschenkt.
Damit können sie sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. - Unterkunft im eigenen Internat, wenn sie von entfernten Dörfern und Städten kommen.
- Die Ausbildung zur Schneiderin und Friseurin dauert jeweils drei Jahre.
Ziel der Ausbildung ist es, den Mädchen neben dem Schneidern auch andere Fertigkeiten zu vermitteln. So lernen sie Lesen, Schreiben und Rechnen, denn viele Mädchen haben das während ihrer meist kurzen Schulzeit nie gelernt. Aber auch Handarbeiten wie Weben, Häkeln und Sticken sind wichtige Lerninhalte. Ergänzt werden diese von praktischen Fächern wie Kochen, Haushalt führen, Gesundheitserziehung, Hygiene und Familienplanung. Auch Grundkenntnisse in der Behördensprache Französisch stehen im dritten Schuljahr auf dem Stundenplan.
In einzelnen Workshops lernen die Mädchen außerdem, wie sie Seife herstellen, Stoffe färben und batiken und Taschen knüpfen können. Von Anfang an sind diese Fächer auf dem Stundenplan, jährlich wird das Wissen ausgebaut. Im Dritten Lehrjahr lernen die Mädchen, die traditionelle burkinische Kleidung herzustellen. Am Ende des dritten Lehrjahres steht dann die theoretische und praktische Abschlussprüfung bevor. Zu dieser müssen die Mädchen ein traditionelles Kleid nähen, dass sie auf der Modenschau zur Abschlussfeier präsentieren.
Gemeinsames Singen und Tanzen gehört auch mal zum Alltag dazu!
Die Mädchen im Wohnheim helfen alle beim Putzen, Waschen, Bäder sauber machen oder Kochen.
Ein Tag bei den Maedchen im Dorcas-Center…
6:00 zeitiges Aufstehen ist für die Mädchen im Dorcas-Center jeden Tag angesagt. Jetzt wird sich zurecht gemacht und geduscht.
7:00 gibt es ein kleines Frühstück. „Wir essen meist die warm gemachten Reste vom vorherigen Tag. Ein richtiges Frühstück wie in Deutschland kennen wir eigentlich nicht.“ erzählt uns Aime.
8:00 Nun beginnt der Unterricht in den drei Klassen. Heute geht es ans Nähen. Es sollen die neuen Schuluniformen genäht werden. „Die Mädchen des ersten und zweiten Lehrjahres müssen einen Rock und die Mädchen des dritten Lehrjahres müssen eine Hose nähen.“ erzählt uns Bintou. Jedes Mädchen darf seine eigene Kreativität mit einbringen und so ist am Ende jede Schuluniform ein Unikat. Die Bügeleisen werden mit Holz angeheizt, Stoffe gebügelt und die Schnitte auf Stoff übertragen. Die Mädchen helfen sich gegenseitig.
12:00 gehen alle Mädchen ins Wohnheim, wo sie Mittag essen. Meistens gibt es Maisbrei oder Reis mit verschiedenen Soßen wir bspw. Erdnusssoße oder Hibiskussoße.
14:00 kommen alle Mädchen wieder in ihre Klassen und der Unterricht geht weiter.
17:00 haben sie je nach Lehrplan Unterricht. Die Mädchen, die nicht im Wohnheim sind, gehen dann nach Hause. Alle anderen Mädchen bekommen dann im Wohnheim ein kleines Abendbrot. Sie helfen sich bei Hausaufgaben oder genießen ein paar freie Minuten des Tages.
Bei der Verleihung des Dienstordens in Ouagadougou im Dezember 2019. Elisabeth Oubda, Torsten Krauße und zwei unserer Azubis.
Paten gesucht
Mit einer Patenschaft ermöglichen Sie den Mädchen eine gute Ernährung, eine qualifizierte Ausbildung, ein Zuhause, medizinische Versorgung und eine liebevolle Betreuung. Zusätzlich wird es möglich einen Teil der Material- und Betriebskosten zu decken. Mit Abschluss der Ausbildung erhält jede junge Dame eine eigene Nähmaschine bzw. ein Friseurinnen-Starterset, um sicherzustellen, dass sie ihren Beruf auch weiter ausüben kann.