Benin, Missérété
centre esther
Ausbildung als Schneiderin oder Friseurin für Mädchen, die aufgrund der Armut in ihrer Familie bisher keine Möglichkeit auf eine Ausbildung bekommen haben.
die Mädels
sind zum Aufnahmezeitpunkt zwischen 15 und 20 Jahre alt. Es handelt sich insbesondre um Halbwaisen, Waisen und/oder Kinder in absoluter Armut.
Partnerorganisation
Die Partnerorganisation MEV (Maison pour l´Émergence sociale et la Vie – Heim für soziale Not und Leben) hat ihren Sitz in Porto Novo und wird geleitet von Pastor Victor T. Dansou.
Jeanne
Jeanne, 21 Jahre alt kommt aus einer Familie, die in absoluter Armut lebt und hat deshalb nie eine Schule besucht. Sie ist in einer polygamen Familie aufgewachsen. Die Polygamie wurde 2004 in Benin offiziell abgeschafft, weiterhin ist sie Teil der traditionellen Kultur.
Als Jeanne gerade einmal fünf Jahre alt war wurde sie in eine andere Familie gebracht. Allerdings wurde sie dort von ihrem Vormund und seinen Kindern misshandelt, sodass sie eines Tages weglief. Sie suchte Schutz bei einer Tante väterlicherseits. Doch diese hatte nicht genug Mittel, um für sie zu sorgen. 2019 starb Jeannes Mutter. Über eine Radiosendung erfuhr ihre Tante über das Ausbildungszentrum ESTHER, das Waisenkindern Hoffnung auf eine bessere Zukunft schenkt.
Seit Herbst 2019 ist Jeanne nun in der Ausbildung zur Friseurin und es ist ihr Wunsch, später einen eigenen Salon zu eröffnen. Sie macht ihre Sache bisher sehr gut, denn sie ist eine starke junge Dame!
Entstehung
Victor T. DANSOU und seine Ehefrau Edwige M. HOUNNOU haben schon lange eine Berufung benachteiligte junge Mädchen zu unterstützen. Die Großherzigkeit der Beiden wurde daher zum Elternhaus fünf angenommenen Töchtern, zusätzlich zu den eigenen drei Töchtern. Im Sommer 2018 gründeten sie das Centre Esther, ein Ausbildungszentrum für Mädchen in schwierigen Situationen. Es befindet sich in Missérété, nahe der beninischen Hauptstadt Porto-Novo. Das Programm läuft über die Partnerorganisation MEV (Maison pour l´Emergence sociale et la Vie – Heim für soziale Not und Leben).
Mädchen und Frauen sind in Benin eine immer noch benachteiligte Gruppe. Vor allem wenn sie aus armen Verhältnissen stammen, haben sie kaum eine Chance auf Bildung. Meist können die Mädchen und Frauen ihren Lebensunterhalt nur unzureichend mit wenigen und unsicheren Erträgen aus dem Verkauf (Bspw. Gebäck, andere Lebensmittel,…) finanzieren.
„Wir haben dieses Zentrum gegründet, weil wir uns wünschen, dass die Mädchen dieselbe Güte und Freude wie Esther erhalten und, wie auch die junge Dame in der Bibel, reich gesegnet werden.“
Mädchen in Ausbildung
Patenschaften
Paten gesucht
Namensbedeutung
Der Name des Zentrums beruht auf einer biblischen Geschichte. In der Bibel wird von Esther berichtet, die als Waise bei Mordechai aufgenommen wird. Sie kommt an den Hof des Königs Ahasveros, der ihr sehr viel Güte und Freude entgegenbringt und sie schließlich zur Königin ernennt.
Die Berufsausbildung geht in der Regel drei Jahren und endet mit dem schriftlichen, mündlichen und praktischen Examen. Die Mädchen erlernen, je nach eigener Entscheidung, entweder das Friseur- oder das Schneiderhandwerk. Das Zentrum Esther ist zusätzlich zur Ausbildung auch ein Zuhause für die Mädchen, die nicht in der Nähe wohnen. Hier können sie auch essen und schlafen.
Auf dem Ausbildungsgelände befinden sich zwei Ateliers, eine Boutique und der Innenhof. Außerdem gibt es das Wohnhaus der Azubis und Betreuungspersonen, eine Küche, Sanitäranlagen und, einen kleinen Fußmarsch entfernt, ein Gemüse- bzw. Obstgarten.
Ziel der Ausbildung ist es, möglichst vielseitige Kompetenzen und Fähigkeiten zu vermitteln. Neben den Lehrinhalten der Ausbildung lernen die jungen Frauen zum Beispiel Kochen für große Gruppen. So hat eins der Mädchen einmal wöchentlich die Verantwortung für die Zubereitung des Essens. Außerdem haben die Mädchen schon gelernt Stoffe zu färben, zu batiken und Seife herzustellen. Regelmäßig werden auch Palmfrüchte bezogen und Öl extrahiert. Schon zweimal wurde eine Maniokplantage entfernt und aus den Wurzelfrüchten „Gari“, ein (Weizen-)gries ähnliches Mehl, produziert. Aus dem Mehl wird ein Brei hergestellt, der in Benin ein sehr beliebtes Gericht ist. Dies alles bringt dem Zentrum Gewinn ein und dient später auch der Einkommensförderung der Mädchen. Ergänzt werden die praktischen Fähigkeiten durch die individuelle Förderung der (Grund-)Kenntnisse in Französisch (Lesen, Schreiben und Sprechen).
Beim Färben bekommen die Stoffe wunderschöne Muster.
Pastor Victor betet für jedes Mädchen, das die Ausbildung beginnt.
Die Azubis nach dem Gottesdienst zusammen mit:
Michelle (Freiwillige 2019), Edwige (Leiterin), Christina und Sarah
(Mitarbeiter KHW) im Februar 2020.
Paten gesucht
Mit einer Patenschaft ermöglichen Sie den Mädchen drei Mahlzeiten täglich, eine zertifizierte Ausbildung, ein Zuhause, medizinische Versorgung und Betreuung. Zusätzlich wird es möglich einen Teil der Material- und Betriebskosten zu decken.
Mit Abschluss der Ausbildung erhält jede junge Dame eine eigene Nähmaschine bzw. ein Friseurinnen-Starterset, um sicherzustellen, dass sie ihren Beruf auch weiter ausüben kann.